Carsten Costard
»Heiner«
Christfried Präger
1995
Bronze, 160 x 85 x 70 auf Sockel 6,5 x 80 x 80
Eigentümer: Städtische Kunstsammlung / Wissenschaftsstadt Darmstadt
Der »Heiner« oder auch »Ur-Heiner« ist eine Skulptur des Bildhauers Christfried Präger (*1943 in Tetschen-Bodenbach, heute Děčín, Tschechien; † 2002 in Darmstadt). Die 1995 anlässlich des Heinerfestes aufgestellte Bronzearbeit Prägers ist eine Hommage an den Ur-Darmstädter, den sogenannten Heiner. Er steht an der »Goldenen Krone«, dem einzigen erhaltenen Gebäude der Altstadt. Hier wartet die realistisch geformte Skulptur als Tagelöhner, mit den Händen in der Hosentasche und Zigarette im Mund, auf Arbeit. Der Standort der Arbeit ist dabei nicht zufällig gewählt, trafen doch tatsächlich an der Ecke zur Schustergasse einst Zeitarbeiter aus der gesamten Stadt aufeinander.
Christfried Präger studierte Bildhauerei an der Werkkunstschule Darmstadt und arbeitete zugleich für Georg von Kováts, dessen Arbeit »Engel von Troyes« ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. Nach einem Studienaufenthalt in Wien lebte Christfried Präger bis zu seinem Tod in Darmstadt. Der »Heiner« selbst ist ein Geschenk an die Bevölkerung Darmstadts und weist verschiedene Zitate auf. Darunter etwa der rechten Arm, der in Anlehnung an Vincent van Goghs Bild »Die Kartoffelesser« absichtlich zu lang dargestellt ist, ein rechter Winkel auf der Rückseite in Anlehnung an den Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg, oder ein drittes Auge auf der Rückseite der Mütze. Ein Wortzitat weist zudem auf das Heinerlied Ludwig Krells hin.